Vernetzung

Das Plattform-
prinzip

Mehr als die Hälfte der zehn wertvollsten Unternehmen weltweit sind Plattform­unter­nehmen. Warum ist das so? Welche unterschiedlichen Plattformen gibt es und weshalb bieten sie mehr Chancen als Risiken? Antworten und ein Blick auf die neue Aareon Smart Platform und das Programm Aareon Smart Partner.

Apple, Google, Amazon, Facebook, Airbnb – erfolgreiche Plattformunternehmen gibt es viele. Die Plattformökonomie hat enorm an Bedeutung gewonnen. Die bekannten Plattformen agieren vor allem im B2C-Bereich. Teils haben sie so viel Macht erlangt, dass schon über Regulierungen diskutiert wird. Aber auch im B2B-Bereich werden sie immer wichtiger und es gibt immer mehr.


Digitale Plattformen

Unterscheiden lassen sich verschiedene Formen:

Technische Plattformen, Plattformen als Geschäftsmodell – offene und geschlossene – oder multifunktionale Plattformen

Ihnen allen ist gemein:

Mit digitaler Technologie verbinden sie einen oder mehrere Marktteilnehmer und ermöglichen oder vereinfachen so den Austausch

Ihr Zweck in den meisten Fällen:

Der Vertrieb oder Einkauf von Produkten oder das Erstellen von ­Produkten und Dienstleistungen zusammen mit Dritten

Ihr Ziel:

Mehr Effizienz und Mehrwert für den Kunden – egal, ob in der ­Logistik-, Mode-, Touristik- oder Immobilienbranche

Knackpunkt dabei:

Die Offenheit, denn sie sorgt letztendlich für eine Aufwärtsspirale – je mehr Anbieter die Plattform verwenden, desto attraktiver ist sie für die Nutzer


Aareon ist ein Vorreiter beim Angebot von Plattformen für die Immobilienbranche. Mareon als Plattform für die Vernetzung von Immobilienunternehmen und Handwerkern wurde bereits vor mehr als 15 Jahren eingeführt und das Aareon Mieterportal ist schon über fünf Jahre am Markt. Im Jahr 2019 hat Aareon nun den nächsten Quantensprung gemacht und die Aareon Smart Platform im November gelauncht. Sie ist eine offene Plattform, die es den Partnern ermöglicht, Lösungen zu entwickeln und diese sicher in die Aareon Smart World einzubinden. Die Aareon Smart Platform wurde in den vergangenen beiden Jahren in einem internationalen Projektteam entwickelt. Die ersten Pilotkunden in Frankreich haben sie bereits getestet. Hervé Cliquet, der bei Aareon das internationale Team Digital Platform & Innovation Lab leitet, erklärt, wodurch sich die Plattform auszeichnet.

Nachgefragt bei Hervé Cliquet

Hervé Cliquet war von Beginn an in die Entwicklung der Aareon Smart Platform involviert. In seiner Funktion betreute er das gesamte Projekt, bei dem ein internationales Team von Web­entwicklern und Projektmanagement-Experten von Anfang an eng mit den Kunden zusammenarbeitete.

Was genau leistet die Aareon Smart Platform?

Kunden und Partner von Aareon wie auch Start-up-Unternehmen können mithilfe der vielfältigen Webservices, die auf der neuen Aareon Smart Platform angeboten werden, eigene IT-Lösungen konzipieren und entwickeln. Diese neu entwickelten Softwarelösungen für das Wohnungs- und Immobilienmanagement können dann direkt in das digitale Ökosystem Aareon Smart World und damit in das eigene ERP-System integriert werden. Das können zum Beispiel Softwarelösungen für das Customer Relationship Management, Smart-Building-Systeme, Software für das Management von Liefe­rantenbeziehungen, mobile Lösungen, Apps oder spezialisierte Tools für Aufzugsmanagement oder Notbeleuchtung sein.

Warum bietet eine Plattform mehr Chancen als Risiken?

Ein offenes System bietet definitiv mehr Chancen, denn es führt zu einer Win-win-Situation für alle Beteiligten. Unternehmen – auch in der Immobilienwirtschaft – wünschen ausdrücklich Flexibilität beim Ausbau ihres digitalen Ökosystems. Neue Lösungen sollen mitunter schnell integriert werden. Genau dies macht die Aareon Smart Platform möglich. Wir können unseren Kunden und deren Partnern so Mehrwert verschaffen und profitieren ebenfalls durch die Nutzung des Angebots und die Bindung unserer Kunden.

Hervé Cliquet, Manager Digital Platform & Innovation Lab bei Aareon France
Foto: Aareon France

Was war bei der Entwicklung das Entscheidende?

Im Jahr 2016 haben wir mit der Entwicklung der neuen Plattform begonnen. Unser Ziel war es, den neuen Cloud-basierten technischen Sockel für alle unsere digitalen Lösungen der nächsten Generation zu gestalten. Einer der Schlüsselfaktoren dabei war, aus verschiedenen Bereichen so viele interne Kollegen wie möglich einzubinden. Denn deren Fachwissen und Know-how sind unerlässlich – und nur so gewinnt man letztendlich Verständnis und Akzeptanz für das neue Produkt.

Welche technische Basis steckt hinter der Plattform?

Technisch basiert unsere digitale Plattform auf einer Microservice-Architektur. Für jeden Geschäftsprozess werden Webservices verwendet. Das Angebot ermöglicht unseren Kunden, eigene digitale Lösungen zu entwickeln, die genau zu ihren Bedürfnissen passen, und digitale Lösungen von Partnern über diese Business Webservices zu integrieren. So können sie ihr digitales Ökosystem rund um die Aareon Smart World auf einfache und vor allem sichere Weise weiterentwickeln.

Inwiefern waren die Kunden in die Entwicklung involviert?

Die Zusammenarbeit mit den Kunden ist entscheidend. Sie fragen uns nach unserer Fähigkeit, in vielen Bereichen mit verschiedenen Partnern zusammenzuarbeiten, und brauchen End-to-End-Lösungen. Darüber hinaus haben sie uns aktiv gebeten, ihnen eine sichere und standardisierte Möglichkeit zu bieten, ihr IT-Ökosystem zu erweitern. Tatsächlich verstärken wir unsere Zusammenarbeit mit unseren Kunden bereits in der Studienphase jeder Entwicklung, um ihr Interesse an einer Lösung und den konkreten Mehrwert für sie bestmöglich zu erfassen. Prinzipiell hat die Zusammenarbeit mit Kunden bei Aareon aber schon immer einen hohen Stellenwert.

Wie viele Pilotkunden gab es und wie sieht der Rollout-Plan für die Plattform aus?

Wir haben drei Pilotkunden in Frankreich – Erilia, odhac und OPH 05. Erilia ist dabei mit Abstand am größten. Das Unternehmen arbeitet mit der Plattform seit Anfang 2018 und hilft uns, die Basisversion nutzerorientiert weiterzuentwickeln. Mit dem Markt-Launch der Basisversion haben wir in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden im vierten Quartal 2019 gestartet.


Der Pilotkunde Erilia

Erilia ist seit fast 25 Jahren Kunde von Aareon und einer der drei französischen Pilotkunden für die Aareon Smart Platform.

Das Unternehmen hat als erstes ein Mieter-Extranet (extranet locataire) über die Aareon Smart Platform entwickelt und eingeführt. Dieses Portal ermöglicht es den Mietern, ihre persönlichen Daten einzusehen und zu verwalten, online zu bezahlen, Zahlungserinnerungen zu planen, um unbezahlte Rechnungen zu vermeiden, eine Reparatur anzufordern und vieles mehr. Damit werden die Mieter stärker in die Verwaltung eingebunden. Dieser rund um die Uhr verfügbare Dienst ist für alle mobilen Geräte (Smartphone, Tablet) angepasst.

Cyrille Vincent, Leiter der IT bei Erilia zieht eine erste Zwischenbilanz:

„Durch die Öffnung des ERP-Systems nach außen bietet die Aareon Smart World vielfältige Vorteile durch den einfachen Zugang zu den Webservices. Die neuen Dienste ermöglichen es, auf neue Bedürfnisse zu reagieren und dafür neue Anwendungen zu entwickeln. Der Zugriff auf Geschäftsdaten wird vereinfacht und Schnittstellen gibt es nicht mehr, wodurch die Aareon Smart Platform mehr Flexibilität und Autonomie für den Kunden bietet.“

Erilia

ist ein bedeutendes Wohnungsunternehmen im Bereich soziale Wohnungswirtschaft in Frankreich.

60.000

Wohneinheiten

mit rund 125.000 Mietern in sieben Regionen Frankreichs werden von Erilia verwaltet.

Rund

870

Mitarbeiter

beschäftigt das Unter­nehmen mit ­Hauptsitz in Marseille.


Erilia nutzt diverse Aareon-Lösungen – vom ERP-System bis zu verschiedenen mobilen und digitalen Lösungen.

Smarte Partner

Das neue Kooperationsmodell von Aareon eröffnet Drittanbietern viele Möglichkeiten.

Neben der Smart Platform hat Aareon im November 2019 auch das Kooperationsmodell „Aareon Smart Partner“ eingeführt. Dieses Angebot richtet sich an Drittanbieter. Smart Partner können zusammen mit Aareon benötigte Webservices entwickeln. Konkret bedeutet das, sie profitieren von einem besseren Marktzugang und dem Zugriff auf die Expertise von Aareon – und sie stellen letztendlich gemeinsam mit Aareon ihre Lösungen für die Kunden bereit. In Frankreich sind die Unternehmen Alcéane – tätig im Bereich technische Wartung – und 13Habitat, das die Integration in ein externes Callcenter bietet, bereits offizielle Smart Partner. In Deutschland hat das PropTech Simplifa, das sich um die vorausschauende Wartung von Aufzügen kümmert, den Smart-Partner-Status.

  Erfahren Sie mehr über Aareon Smart Platform und welchen Nutzen diese im Detail für Sie bietet.